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Die Postkorbübung
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Achten Sie auf das Beispiel für eine Postkorbübung von Dr. Horst H. Siewert.
Die Postkorbübung simuliert die Bearbeitung von klassischen Posteingangskörben mit bis zu 20 Schriftstücken. Die
Bearbeitungszeit ist festgelegt, Rückfragen sind nicht zulässig. Gelegentlich werden Störungen eingebaut, Telefone klingeln, Schriftstücke werden nachgereicht, Teilnehmer abgezogen usw.
Das ganze läuft in den meisten Fällen so ab, dass Sie sich in die Rolle einer Person hineinversetzen müssen, die
gerade aus dem Urlaub zurückkommt und in ihrem Postkorb Informationen zu lauter mittleren Katastrophen vorfindet, die es abzuwenden gilt. Die Schwierigkeit besteht immer darin, dass man kaum
Zeit dafür hat, alle Aufgaben selbst zu erledigen und von daher einen Zeitplan nach Prioritäten erstellen muss, weil man bereits in einer Stunde einen weiteren wichtigen Termin hat oder
gleich wieder eine Geschäftsreise antreten muss
Die Lösung ist schriftlich durch leserliche Kommentare auf den jeweiligen Schriftstücken anzubringen oder auf
eigens zur Präsentation der Lösung beigefügten Blättern zusammenzustellen. Eine Musterlösung gibt es selten. Für die Richtigkeit der individuellen Entscheidung kommt es auch auf die
Begründung an. Im Idealfall wird die Postkorbübung mit je einem Beobachter besprochen. Dabei kann der Kandidat seine Vorgehensweise genauer begründen und erläutern.
Mit der Postkorbübung werden insbesondere Ihre Auffassungsgabe, Ihr Organisationstalent, Ihr Zeitmanagement, Ihre
Fähigkeit, systematisch zu denken sowie Ihre Stresstoleranz getestet.
Viele in Assessment Centern eingesetzte Übungen sind durch unzureichend standardisierte Durchführungsbedingungen
gekennzeichnet. Während beispielsweise bei einer Gruppendiskussion oder einem Mitarbeitergespräch die Redebeiträge der Teilnehmer nach Inhalt und Dauer ebenso wenig standardisiert werden
können wie die anschließende Urteilsbildung der Beobachter, kommt die Postkorb zumindest in seiner Durchführung dem Ideal eines kontrollierten experimentellen Treatments nahe: Im Gegensatz
zu anderen AC-Verfahren hängt die Leistung eines Teilnehmers nicht von der anderer Teilnehmer ab. Darüber hinaus eröffnet die Postkorbübung in einem weit höheren Maße als andere
AC-Verfahren die Perspektive einer objektiven, beobachterunabhängigen Auswertung und Interpretation der Leistung von AC-Teilnehmern.
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Postkorbübung von Dr. Horst H. Siewert
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Die hier dargestellte Postkorbübung werden Sie in der einen oder anderen Variante bei
jedem Assessment Center wiederfinden. Die Bewältigung der Aufgabe soll das Geschick des Bewerbers, seine Entscheidungskraft sowie seine Delegations-
und Entschlussfähigkeit feststellen. Eigenschaften die in jedem Beruf ab einer bestimmten Managementebene unabdingbar sind.
Die Postkorbübung ist insbesondere auf Hochschulabsolventen zugeschnitten, kann aber
auch bei der Auswahl von Bewerbern für ein Berufsakademiestudium eingesetzt werden.
Sie müssen unter einem enormen Zeitdruck eine Reihe von wichtigen Entscheidungen
treffen
Die Postkörbe sind ohne Zweifel die häufigsten und interessantesten Übungen die je
für das Assessment Center entwickelt wurden. Die nachfolgenden Aufgaben sind eine Eigenentwicklung die auf tatsächlichen Postkorbübungen beruht. Die
Voraussetzungen sind typisch für viele Postkorbübungen.
Diese Aufgabenart hat durchaus ihre Berechtigung und zwar in der Überprüfung der
Entscheidungskraft. Eine wichtige Forderung an eine Führungskraft, egal auf welcher Ebene, lautet: Entscheidungsfähigkeit und Flexibilität. Wer das nicht
schafft ist ungeeignet. Entscheidungen müssen immer getroffen werden, egal ob falsch oder richtig. Sie können im besten Fall später wieder korrigiert werden. Im
schlechtesten Fall wird der Missmanager entlassen.
Bei der Aufgabe geht es darum, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Wenn dieser richtig
gewählt wird, benötigt man ca. eine halbe Stunde zur Bearbeitung, andernfalls wird ungefähr eine Stunde für die Bearbeitung draufgehen.
Sie können die Übung von mir auswerten lassen. Senden Sie mir den Ausdruck Ihrer
Bearbeitung und 20 DM als Schein oder Scheck. Sonst kommt die Auswertung per Nachnahme.
Die Postkorbübung wird individuell ausgewertet und Sie erhalten eine Rückmeldung über
Ihre voraussichtliche Beurteilung für diesen Test. Es wird ebenfalls eine Musterlösung mitgeliefert.
Senden Sie Ihre Lösung an folgende Adresse:
Dr. Horst Siewert c/o Büro für Beratung Postfach 25 26
D 72762 Reutlingen
Email:HoSiewert@aol.com
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Postkorbübung German Gold Star
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Arbeitsanweisung: Jeder Bewerber arbeitet selbständig an der Lösung.
Wir nehmen an, Sie sind Dr. Horst Treweis und soeben zum leitenden Manager der German
Gold Star Süd ernannt worden. Die GSS ist eine Regionalfluglinie im Süddeutschen Raum. Sie dient als Zubringer von Regionalflugplätzen zu den größeren
Flughäfen der Umgebung, also München, Zürich, Frankfurt, Stuttgart und Straßburg.
Das von der GGS Süd angeflogene Areal ist der Süddeutsche Raum vom Bodensee bis zur
Schwäbischen Alb, mit dem Schwarzwald. Die meisten flugtechnischen Anlagen und Reparaturwerkstätten befinden sich auf dem Regionalflughafen Singen und
Sigmaringen. Die Muttergesellschaft die Fluglinie German Wings befindet sich im Norden, dem Raum um Hamburg und Hannover. Die German Wings Gruppe ist in der
Folge von Neuansiedlungen von Industrie und Handel stark gewachsen. Staus auf der Autobahn sind auf der Tagesordnung und eine Lösung der Transportprobleme zu
eiligen Konferenzen oder Sitzungen durch den Schienenfernverkehr bis auf weiteres nicht in Sicht. Die German Wings Gruppe hat einen Jahresumsatz von 590 Mio Euro.
Dazu trägt die GGS Süd mit ca. 120 Mio Euro bei. Schätzungsweise 75% der 500 Firmenangehörigen haben Ihren Wohnsitz im Raum Hannover. Der Rest verteilt
sich auf Süddeutschland. Erfahrene Arbeitskräfte, Piloten und Monteure wurden einige Male von der Konkurrenz abgeworben. So sind viele leitende Mitarbeiter
ehemalige Euro Star Kräfte.
Der südliche Ausläufer von German Wings, die Fluglinie Gold Star Süd oder GSS Süd
wurde schon immer als eigenständige Einheit geführt. Es bestehen kaum sich überschneidende Managementstrukturen zum Norden. Der Süden wird vorwiegend von
kleineren Propellermaschinen und Hubschraubern bedient, während im Norden größere Business Jets eingesetzt werden, die auch international im Firmenauftrag
fliegen.
Der Süden wurde von GSS Süd so organisiert, dass er sich in etwa mit den Grenzen von
Baden – Württemberg und dem anschließenden Regierungsbezirk Schwaben von Bayern deckt. Als Folge der Randlage stehen nur kleine Maschinen zur Verfügung die
maximal 6 Passagiere fassen können. Helikopter fassen 4 bis 8 Personen. Größere Maschinen wie Fokker oder Dornier müssen vom Norden ausgeborgt werden.
In letzter Zeit wurde ein Hubschrauber Taxiservice eingerichtet, der besonders von gut
betuchten und politisch einflussreichen Kunden aus dem Umkreis des Ministerpräsidenten Erwin Teufel benutzt wird. Die Auslastung des Hubschrauber Taxis wächst
von Jahr zu Jahr. Demnächst muss die Flotte erweitert werden.
Seit der Verschmelzung von GW und GSS hat Hartmut Maier die Zügel in der Hand. Er hat
den Ausbau der Luftflotte betrieben und viele Firmenkunden gewonnen, die regelmäßig den angebotenen Lufttaxidienst wahrnehmen. Insgesamt hatte Maier die GGS Süd
gewaltig aufgebaut.
Unter einer großen Anzahl kompetenter Bewerber sind Sie ausgewählt worden. In einem
Assessment Center wurde vor allem Ihre Leistungen im Bereich Entscheidung und Kompetenz geprüft und für exzellent gefunden. Damit ragen Sie unter einer ganzen
Gruppe von Nachwuchsmanagern heraus.
Da Maier der Geschäftleitung zu mächtig wurde, sollte er nach einer internen Absprache
der Gesellschafter durch einen Mann von außen ersetzt werden. Maier ist dies zu Ohren gekommen. Entsetzt und gedemütigt reagiert er mit einer sofortigen
Kündigung. Sie sollten zunächst am ersten März nächsten Jahres eingesetzt werden um zuvor als Assistent von Maier tätig zu sein. Das ist jetzt überflüssig.
Dr. Tannbrücke setzt Sie sofort als leitender Manager Süd ein, an Stelle von Maier. Der Arbeitsvertrag wird Ihnen per Email zugeschickt Sie sind ab
Dezember der neue Chef der GSS Süd.
Um zuvor wenigstens einen kurzen Einblick zu geben, lädt Sie der Vize Präsident
Dr. Basler zu einem Pfälzer Saumagen ein. Dabei kommt das Gespräch auf die zukünftige Strategie. Er möchte dass Sie die Effektivität der GSS Süd
wesentlich erhöhen. Sie sollen mit dem vorhandenen Fluggerät und den Mitarbeitern nicht nur mehr Umsatz machen, sondern vor allem den Gewinn anheben. Gewisse
Unlänglichkeiten die sich durch den laschen Dienst bisher eingeschlichen haben sollen unterbunden und die GSS Süd zu einer schlagkräftigen Truppe umgeformt
werden.
Sie erhalten größere Vollmachten als ihre Vorgänger und sollen so entscheiden, was
auf dem lokalen Markt erforderlich ist. Den Gruppen und Abteilungsleitern sind außerdem mehr Kompetenzen einzuräumen. Jede Flugeinheit wird zukünftig eng
zusammenarbeiten. Flug und Wartung liegen in einer Hand. Es liegt nun an ihnen, was Sie daraus machen.
Als Branchenkenner und ehemaliger Hubschrauberpilot kennen Sie bereits einige
Mitarbeiter der GSS Süd. Zum Abschied drückt Ihnen Dr. Basler noch einige Papiere in die Hand. Damit können Sie die ersten Tage locker über die Bühne bringen.
Es sind die Kurzprofile der Personalakte Ihrer führenden Mitarbeiter bei GSS Süd. Eine Lageskizze ist beigefügt und ein Organigramm der Firma. Letzteres leider
etwas unvollständig. Sie erhalten noch einen Kalender für den Monat Dezember.
Sie sind nun vor zwei Tagen bei der GSS Süd eingetroffen und machen erst einmal die
Runde im Büro und in den Werkstätten. In der Pilotenkantine finden Sie alte Bekannte von Euro Star. Kontakte sollen dazu dienen ihnen die Mannschaft vertraut zu
machen und frühere Kontakte zu vertiefen. Heute sind Sie sehr früh angekommen. Im Messenger finden Sie ein eMail, das Sie sofort öffnen.
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EMail:
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis. Wir haben für Sie einen wichtigen Kundenkontakt in die
Wege geleitet. Es geht um den Abschluss eines längerfristigen Kontrakt eines Großkunden im Raume Stuttgart. Sie müssen bei den Verhandlungen unbedingt anwesend
sein. Nehmen Sie die Beachcraft und lassen Sie sich auf den Regionalflughafen Echterdingen fliegen. Wir holen Sie in zwei Stunde dort ab. Für das Alltagsgeschäft
haben Sie leider nur noch eine Stunde Zeit.
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Die Verhandlungen werden sich in die Länge ziehen und Sie werden erst wieder in drei
Tagen in ihrem Büro sein. Die beigefügte Korrespondenz im Postkorb Ihres Büros soll Ihnen kurz vermitteln, welche Probleme derzeit anliegen. Sie müssen alle
wichtigen Entscheidungen sofort treffen. Tun Sie in jedem Fall das, was Ihnen angemessen erscheint. Entwerfen und schreiben Sie Briefe. Delegieren Sie an die
Sekretärin.
Die beigefügte Korrespondenz lag im Posteingang ihres Büros und Sie sehen nach
einem flüchtigen Eindruck, dass Sie hier etwas tun müssen bevor Sie abreisen.
Gehen Sie den ganzen Aktenberg Stück für Stück durch und veranlassen Sie, was Ihnen
angemessen erscheint. Jede Aktion die Sie durchführen wollen, sollten Sie direkt auf die vorliegenden Schriftstücke notieren. Entwerfen Sie Notizen für die
Sekretärin, für sich oder für andere Mitarbeiter. Entwerfen oder schreiben Sie Briefe. Notieren Sie, was Sie nach Ihrer Rückkehr tun wollen und vermerken Sie
die Termine in Ihrem Kalender. Telefongespräche sollten ebenfalls auf den entsprechenden Papieren aufnotiert werden. Es genügt aber auch der Kalender.
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Notizen über die Mitarbeiter der GGS Süd (ausgehändigt von Basler)
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Werner Steinhilber Manager in Verwaltung und Verkauf
Er hat ein gutes Geschick im Umgang mit Kunden. Bei Großkunden ist er gerne gesehen. Er
fällt Entscheidungen ad hoc und gibt manchmal zu viel Kredit. Das Verkaufsgeschäft kennt er durch und durch.
Erwin Esslinger Meister und Vorgesetzter der Reparaturableitung
Ein Mann der Tat. Er erhält einen hohen Leistungsstandard bei seinen Monteuren für
unabdingbar und klopft allen auf die Finger, die sich eine lascher Gangart wünschen. Er ist durch und durch Techniker und interessiert sich weniger für
Verwaltungsaufgaben. Bei seinen Leuten schaut er auf Disziplin.
Gerhard Engel Diplom Ingenieur verantwortlich für Flugsicherheit
Er ist ein ausgesprochenes Arbeitspferd. Immer ist er im Büro und immer schleicht er um
die Flugzeuge. Die Berichte an das Hauptquartier sind leider immer etwas verspätet. Er lässt sich auch für Besprechungen entschuldigen und sieht es nicht
ein weitere Verwaltungsaufgaben zu übernehmen. An Ehrgeiz und Karriere denk er nicht.
Dieter Zimmer Verwaltungsmanager
Er zaudert und zögert und hat massive Entscheidungsängste. Er kontrolliert sich selbst
am besten. Auf die Dauer zeigt er jedoch eine konstant hohe Leistung.
Bernd Grauer Erster Flugkapitän
Ist die graue Eminenz des Geschäfts. Er erledigt jeden Auftrag mit absoluter
Präzision. Er ist seit 15 Jahren erster Flugkapitän und für den Einsatz aller Piloten verantwortlich. Er ist ein guter Pilot mit großer Erfahrung, aber
im Papierkrieg etwas ungeschickt.
Martha Simon Chefsekretärin
Sehr gute Kraft. Eigentlich könnte man ihr den Betrieb selbst anvertrauen. Niemand
würde merken, wenn der verantwortliche Manager fehlen würde. Sie hat einen Blick für das Wesentliche. Was man Ihr anvertraut geht auch in Ordnung.
Allerdings ist sie ständig sehr überlastet. Nur wirklich dringende Dinge sollten ihr übertragen werden.
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Kalenderblatt für Ihre Notizen
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Dezember
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Sonntag
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Montag
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Dienstag
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Mittwoch
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Donnerstag
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Freitag
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Samstag
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1
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2
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3
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4
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5
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6
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7
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8
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9
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10
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11
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12
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13
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14
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15
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16
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17
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18
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19
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20
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21
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24
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29
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30
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Flugkarte
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Sigmaringen
Saulgau
München Memmingen
Augsburg
Stuttgart
Esslingen
Reutlingen
Heilbronn
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Organigramm
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Präsident Dr. Tannbrücke
Vize Präsident Dr. Basler
Distrikt Manager Dr. Trewies
Verkauf
Verwaltung
Reparatur Flugsicherheit
Steinhilber Zimmer Esslinger Enge
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Einkauf Flugpersonal
NN Grauer
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Schriftstück Nr. 1
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Hauptpersonalabteilung (GW Hamburg)
Dr. Hartmut Müller Abtl. Für Weiterbildung
Nur für den internen Gebrauch
An Dr. Treweis Abteilung Management GGS Süd Sigmaringen
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
ich darf mich kurz als Leiter der Hauptpersonalabteilung vorstellen. Für unsere neu
ernannten Führungskräfte ist das Führungsseminar obligatorisch. Ich möchte Sie deshalb bitten, an dem neu ausgeschriebenen Seminar für Führungskräfte
vom 3. bis 7. Juli verbindlich teilzunehmen.
Selbstverständlich verstehe ich Ihre Situation vollkommen, aber wir können aus
organisatorischen Gründen keinen anderen Termin anbieten.
Das Seminar wird von der Fa. KMP in Heilbronn angeboten. Der Tagungsort ist die
Europäische Kompetenz Akademie in Leingarten. Eine Skizze des Anfahrtsweges liegt bei.
Bitte treffen Sie dort pünktlich um 8 °° h ein.
Sie können den Regionalflughafen Heilbronn benützen. Ein Flugerlaubnis lege ich
ebenfalls bei.
Hochachtungsvoll
Dr. Müller
PS: Sie können alle anfallenden Aufgaben ruhig an Fr. Simon delegieren. Die kennt
sich da schon aus und wird alles bestens Regeln.
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Schriftstück Nr. 2
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Notiz
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
leider muss ich morgen meinen Mann ins Krankenhaus begleiten. Ich werden vermutlich den
ganzen Tag abwesend sein. Wenden Sie sich in dringenden Fällen an Frl. Bauer. Sie ist Bürogehilfin und kennt sich schon ganz gut bei uns aus.
Tut mir leid.
Simon
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Schriftstück Nr. 3
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Abs. Werner Steinhilber
An Dr. Treweis
Aktennotiz
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
zunächst darf ich Sie als neuer Leiter von GSS Süd begrüßen. Ich würde mich freuen,
wenn wir uns gleich nach Ihrem offiziellen Beginn zu einer kleinen Besprechung zusammensetzen könnten. Ich möchte Ihnen ihre neuen Mitarbeiter vorstellen und
außerdem noch einige Vertragsänderungen bzgl. der neuen Großkunden vorschlagen.
Wir arbeiten inzwischen wesentlich kostengünstiger, so dass wir diesen Vorteil an
unsere Kunden weitergeben sollten.
Grüße
Steinhilber
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Schriftstück Nr.4
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Bernd Obernauer Brauereibesitzer
Verantwortlicher Betriebsleiter der Fa.GSS Süd
Sehr geehrter Herr,
als Brauereibesitzer betriebe ich in der Gegend im Sigmaringen mehrere Gaststätten.
Dabei haben sich inzwischen zwei Pächter beklagt, dass die Betriebsangehörigen Ihrer Firma mehrfach unangenehm aufgefallen sind. Sie benutzen anscheinend unsere
Gaststätten als kostenlose Aufenthaltsräume. Die Pächter klagen, dass sie mit Kunden die zwei bis drei Stunden im Gastraum sitzen und Kaffeepause machen,
keinen Umsatz erzielen. Zudem scheinen die Pausen täglich länger zu werden.
Ich möchte Sie deshalb bitten, Piloten, sowie Wartungspersonal darauf aufmerksam zu
machen, dass Sie doch öffentliche Plätze für Ihre Pausen aufsuchen sollten. Als zahlende Gäste sind sie natürlich jederzeit willkommen.
Bernd Obernauer
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Schriftstück Nr.5
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An Dr. Treweis
Herr Esslinger meint, dass vor allem seine Leute für die Sache bei Obernauer in
Frage kämen. Sie sollten da schnell etwas tun
Martha Simon
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Schriftstück Nr.6
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Albrecht Schröder Vorstandsvorsitzender German Star
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
während meines Kuraufenthalts in Bad Sachsa habe ich Herrn Schlempp von Dasslinger
Kreisler Motorenbau getroffen. Da Herr Schlempp ein wichtiger Kunde für uns ist, sollten wir uns dringend mit Ihm in Verbindung setzen. Er wartet darauf, dass wir
einmal in unseren Flugzeugen Dasslinger Fire Motoren einbauen (zu günstigen Konditionen) und dafür eine lukratives Angebot unseres regionalen und überregionalen
Lufttaxis unterbreiten.
Geht das? Kümmern Sie sich sofort um diesen wichtigen Kunden. Herr Schlempp wartet
auf Ihren Anruf.
Dr. Albrecht Schröder
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Schriftstück Nr.7
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Elke Neumann
An die Fa. German Star Süd
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin die Bewohnerin eines Altenheims. Von meinem Fenster aus kann ich den
Hinterausgang Ihres Lagers beobachten. Dort sehe ich einen Mann im blauen Anton regelmäßig die Kneipe Schwemme besuchen und nach zehn oder zwanzig Minuten wieder
zurückkehren.
Ich kann mir denken, was er da macht. Einmal hat er ganz arg geschwankt. Er fährt den
Gabelstapler.
Ich will mich ja nicht einmischen, aber man hört so viel über Arbeitsunfälle. Können
Sie den Mann nicht mal ein wenig belehren?
Elke Neumann
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Schriftstück Nr. 8
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Dr. Dieter Zimmer Verwaltungsvorstand
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
leider musste ich Fr. Martha Simon am Donnerstag den 12.12. mit einem dringenden Auftrag
nach Hamburg zu unserer Zentral schicken. Der Auftrag macht persönliches Erscheinen erforderlich.
Ich bitte Fr. Simon am Donnerstag den 12.12.zu beurlauben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Zimmer
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Schriftstück Nr. 9
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Markus Biedermann Heilbronn Komitee
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
wie Sie sicher wissen, ist Herr Bernd Grauer in unserm Stadt Komitee vertreten und in
der Abteilung für die Verschönerung der Altstadt.
In dieser Eigenschaft hat uns Herr Grauer die Summe von 5000 DM avisiert, die Sie als
gemeinnützigen Beitrag zu unserer Aktion zur Verfügung stellen wollen.
Ich würde vorschlagen, dass Sie dies im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Montag den
23.12. auf dem Bürgermeisteramt Zimmer 43 tun. Die lokale Presse ist bereits informiert und wird ebenfalls erscheinen. An diesem Tag werden auch die
Werksferien bei AUDI beginnen, so dass wir mit einem größeren Publikum zu rechnen haben, zumal die meisten unserer Mitglieder in dieser Fa. arbeiten.
Ich freue mich schon jetzt auf unsere Bekanntschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Biedermann
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Schriftstück Nr. 10
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Dr. Tannbrücke Präsident
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
als Präsident von GW darf ich Sie auf Ihrer neuen Position herzlich willkommen heißen.
Ich denke, dass wir sehr eng und sehr gut zusammen arbeiten werden.
Ich habe hier eine Anfrage von Dr. Pietsch, ob wir nicht ebenso wie bei DK den gesamten
Flug- und Kurierdienst bei Audi und evtl. auch bei VW übernehmen könnten. In Frage kämen nur Dienste für das gehobene Management und evtl. sonstige
Eilaufträge.
Bitte klären Sie das ab. Beachten Sie, dass bei Audi ein sehr enges Verhältnis
zwischen Management und Belegschaft besteht.
Dr. Tannbrücke
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Schriftstück Nr. 11
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IBM Germany Dr. Hollerith
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
vor ca. 2 Wochen schrieb Ihnen mein Sohn um für ein Referat genau Kenntnis über
Ihrer Flugdienste GW und GSS zu erhalten.
Leider ist bis heute weder ein Prospekt, noch ein Flugplan eingetroffen. Ich habe
diese Aufgabe meinem Sohn übertragen, damit er zugleich auch für mich exakte Daten zum internen Flugdienst aufstellen kann.
Ich möchte Sie bitten, dieser Anfrage nochmals nachzugehen und meinem Sohn eine
baldige Antwort zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. German Hollerith
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Schriftstück Nr. 12
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Gerhard Huber Monteur
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
ich versuche seit mehreren Wochen Sie zu erreichen, aber die Sekretärin sagt immer,
dass Sie abwesend oder in einer Konferenz sind. Ich glaube das nicht mehr.
Ich benötige dringend ein Zwischenzeugnis, das mir der Meister nicht geben will. Darauf
habe ich ein Recht, nachdem ich in die Registration versetzt wurde.
Ich will nicht ungehörig werden, aber ich habe bereits den Betriebsrat über diese
Sache informiert. Wenn Sie mir das Zeugnis nicht innerhalb von 14 Tagen ausstellen, werde ich die Sache dort in Anhang bringen.
Ich bitte um Ihr Verständnis
Gerhard Huber
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Schriftstück Nr. 13
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Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen der Kommandant Gebhard Teufel
Sehr geehrter Herr Dr. Treweis,
die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen gibt sich die Ehre Ihren Herrn Dieter Zimmer zum
Bundesverdienstkreuz erster Klasse vorzuschlagen.
In seiner Eigenschaft als angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr hat Herr Zimmer eine
ungeheuere Tatkraft entwickelt. So hat er in drei Fällen Personen, darunter zwei kleine Kinder aus einer brennenden Wohnung gerettet und mit eigenen Händen durch
Flammen und Rauch ins Freie geschafft. Dies unter dem selbstlosen Einsatz seines eigenen Lebens.
Wir schätzen sehr, dass wir diesen mutigen Mann in unseren Reihen haben. Wir würden es
begrüßen, wenn Sie ihrerseits die Aktivität bzgl. des Bundesverdienstkreuzes unterstützen würden.
Ich nehme an, dass sich Herr Zimmer bei Ihnen in ähnlicher hervorragenden Weise
bewährt hat.
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Schriftstück Nr. 14
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Vizepräsident Dr. Basler
Lieber Dr. Treweis,
habe gehört, dass Zimmer das Bundesverdienstkreuz bekommen soll. Unterstützen Sie die
Sache mit allem möglichen Nachdruck.
Der Kommandant Teufel ist ein Vetter des Ministerpräsidenten.
Ich darf Ihnen nicht noch auf die Sprünge helfen. Der Kontakt zu Teufel ist extrem
wichtig. Bitte senden Sie mir eine Kopie ihres Schreibens, direkt in die Zentrale.
Mit freundlichen Grüßen
Vize Präsident Dr. Basler
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Schriftstück Nr. 15
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5.12
GW Hauptgeschäftstelle
Nur für den firmeninternen Gebrauch
An alle Manager der Führungsebene 2 A
Sehr geehrter Herr Treweis,
mit Sorge musste ich feststellen, dass parallel zu unserem Taxidienst und
Hubschrauberservice, die Fa. Swiss Kranich ihren eigenen Flug- und Lufttaxiservice in unseren Bereich hineinverlegt.
Nun können wir diese Firma nicht daran hindern zu expandieren. Das Problem ist, dass
die in der Schweiz verdienten Gelder dazu benutzt werden die Flüge hier zu sponsern. Damit haben wir es mit einem aggressiven Konkurrenten zu tun, der
Billigflüge anbietet.
Wir können da nichts tun; eine Überlegung wäre, im Süden ebenfalls eine „Working
Class“ anzubieten.
Der Service der Swiss Kranich scheint identisch mit unserem zu sein. Wo sehen Sie bei
uns noch Verbesserungsmöglichkeiten, damit wir auf diesen Angriff kontern können?
Wir erwarten einen Zweikampf, den wir ohne unsere Kunden schlichtweg nicht gewinnen
können. Die einzige Überlebensstrategie scheint es mir, leistungsfähiger zu sein und einen besseren Service zu bieten als die anderen.
Wir tun was wir können um dieses Ziel zu erreichen, aber das ist nicht genug. Was sich
hier im Grenzland abspielt kann sich auf der französischen Seite wiederholen. Wir hängen hier davon ab, wie Sie die Situation vor Ort meistern. Ich erwarte von
Ihnen einen detaillierten Aktionsplan incl. Stellungnahmen um diese örtliche Schlacht zu gewinnen. Bitte senden Sie ein entsprechendes Papier zu, und zwar
spätestens bis zum 20. 12.
Dr. Tannbrücke Präsident
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Schriftstück Nr. 16
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14.12
GSS Süd
Nur für den internen Gebrauch bestimmt
Verwaltung / Regionalflugplatz Heubach
Sehr geehrter Herr Treweis,
Herr Dr. Huber ist ein wichtiger Industrieller in der Region Schwäbisch Gmünd. Wir
würden gerne unsere regelmäßigen Taxiservice oder besser Luftbus auf den Regionalflughafen Heubach ausweiten.
Firmen wie Triumph, Reu, Küchen Leicht, Wagner, Glashütte Wiesenthal und so weiter
sind in der unmittelbaren Nähe.
Ich würde mich für einen solchen Dienst versuchsweise stark machen.
Bitte erstellen Sie eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und leiten Sie mir diese umgehend
zu.
Ich denke, dass das bis zum 17. d. M. machbar sein sollte.
Wie sehen Sie die Lage? Müssen wir da mit erheblichen Kosten rechnen oder können wir
vom Start weg mit einem kleinen Gewinn kalkulieren?
Auf Ihre Meinung lege ich großen Wert.
Ich denke, Sie sollten sich dieser Sache selbst annehmen.
Basler Vizepräsident
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Schriftstück Nr. 17
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22.12
Etatantrag:
Mein derzeitiger Reparaturwagen ist bereits zum zweiten Mal stehen geblieben. Ich kann
mich kaum auf dem Rollfeld bewegen. Ständig habe ich damit Schwierigkeiten.
Ich bitte um die vorgezogene Zuteilung eines neuen Reparaturwagens mit der Standard
Werkzeugausrüstung.
Der Einkauf hat leider schon abgelehnt. Ihre Entscheidung allein kann den Ausschlag
geben.
Mit freundlichen Grüßen
Patrick Model
Mechaniker
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Schrifstück Nr. 18
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Dr. Treweis,
einer meiner Leute möchte sich gerne vom Verkauf in den Einkauf versetzen lassen. Der
Einkauf ist der zeit vakant. Können wir das machen?
Allerdings fehlt mir der Mann im Verkauf. Ich bin im Moment wirklich sehr unschlüssig.
Muss aber bis morgen eine Entscheidung treffen.
Steinhilber
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Schriftstück Nr. 19
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Endanweisung:
- Wenn Sie alle Schriftstücke bearbeitet haben schreiben Sie noch bitte auf, welche
weitere Maßnahmen Sie ergreifen würden, auch wenn dies nicht unmittelbar im Postkorb steht.
- Welche Hauptprobleme sehen Sie als Distrikt Manager. Was würden Sie global dagegen
tun?Wie sollte sich Dr. Treweis gegenüber seinen Mitarbeitern verhalten?
- Welche Maßnahmen zur Kompetenzerhöhung würden Sie wem empfehlen?
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Tipps zur Bearbeitung eines Postkorbs
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- Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über alle Schriftstücke
- Erstellen Sie sich einen Zeitplan auf dem Sie etwaige Termine erfassen können
- Erstellen Sie ein Dringlickeit / Wichtigkeit -Tableau
- A: Priorität A = Sofort selbst erledigen
- B: Priorität B = Prüfen ob delegierbar / verschiebbar
- C: Priorität C = Delegieren oder nicht bearbeiten,
da Zeitfalle => Vorgang ohne Nutzen
- Bearbeiten Sie nur die Post, die auch wirklich Sie betrifft
- Beachten Sie genau
Datumsangaben, Uhrzeiten, Fristen, Zuständigkeiten, Eigentumsverhältnisse, Kompetenzverteilung, inhaltliche Zusammenhänge, zeitliche Überschneidungen und zeitliche Abhängigkeiten
- Überlegen Sie wer die oder der Richtige zum Erledigen der Aufgabe sein könnte
- Vermerken Sie in Ihrem Zeitplan, welche Aufgabe an wen delegiert wurde und bis wann
sie erledigt werden müssen
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wirklich weiter helfen:
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